Eigentlich könnte ich jetzt auch im Auto sitzen, den Blick auf die Straße gerichtet, Laptop und andere Arbeitswerkzeuge sicher im Köfferchen hinter dem Fahrersitz verstaut.
Wesentlich angenehmer jedoch reist es sich mit der Deutschen Bahn, wo ich mir heute das Bord-Bistro zum rollenden Büro erkoren habe. Statt bequemer Ohrensessel gibt es hier nämlich kleine Tischchen mit geeigneter Arbeitshöhe für den Laptop, und auch die Tasse Kaffee, frisch gebrüht von der freundlichen Dame am Tresen, findet daneben noch Platz.
Damit es dem Geschäftsreisenden an nichts fehle, bietet die Bahn sogar einen WLAN Hotspot an, aber ich habe meinen eigenen Surfstick bei mir. Und falls der ICE nicht gerade durch ländliches Gebiet rollt, findet das kleine Etwas, das da links aus meinem Rechner ragt, auch Anschluß - und tut es mir durch eineen "Verbindungszeit" Ticker kund. Ich habe ein 12-Stunden-Paket gebucht, das reicht auch noch für die Rückfahrt heute abend.
Und wenn ich nun lieber am iPad arbeite? Zum Beispiel, weil ich gen Nürnberg rollend nun doch dem Ohrensessel den Vorzug gebe und kein Gerät auf dem Schoß balancieren möchte? Einen Surfstick anzuschließen ist für das iPad nicht vorgesehen, aber wenn der große Bruder MacBook mit von der Partie ist, teilen die beiden sich den Zugang, und ich komme auch mit dem Pad ganz normal ins Internet.
Au weia! Soeben erfahre ich, daß unser ICE wegen einer Weichenstörung über Darmstadt umgeleitet werden soll - und sehe schon schwarz für meinen Termin. Halt, nein, doch keine Umleitung, die Störung ist behoben, freut sich der Schaffner. Na, und die Fahrgäste erst...!
Langsam wird es voll hier im Bistro-Wagen. Umgeben von mittlerweile 5 Laptops mit fleißig tippenden Männern und Frauen dahinter rolle ich weiterhin vergnügt und entspannt meinem Ziel entgegen.
Thank you for travelling with Deutsche Bahn.
Der Dank ist ganz meinerseits.
Nachtrag: die Rückfahrt gestaltet sich zunächst nicht ganz so entspannt. Denn ich habe mir in den Kopf gesetzt, den Regionalexpreß zu nehmen, finde am Fahrkarten-Automaten aber das "Quer durchs Land" Ticket nicht. Und noch 20 Minuten bis Buffalo, wie es in dem schönen Gedicht heißt.
Es gibt im Frankfurter Hauptbahnhof auch bediente Schalter, aber der eilige Fahrgast darf dort erst einmal eine Wartenummer ziehen. Ob das nicht zu knapp wird mit der Zeit? Vielleicht wird das Ticket ja gar nicht mehr angeboten, und die Differenz zum Normalpreis macht gerade zwei Euro. Kurz entschlossen eile ich zum Automaten zurück - und kämpfe mich erst einmal durch ein schier endloses Dialogsystem. Leider ist am Ende aber, obwohl der Automat einen Schlitz für Geldscheine hat, aus unerfindlichen Gründen keine Barzahlung vorgesehen. Und noch 15 Minuten nach Buffalo.
Also doch in den saueren Apfel gebissen und eine Wartenummer gezogen. Schon nach weiteren 5 Minuten bin ich an der Reihe und klage dem Verkäufer mein Leid mit dem unauffindbaren Ticket. "Ja, das gibt es nicht mehr", finde ich meine Vermutung aus berufenem Munde bestätigt. Schade, dann nehme ich halt das Normalticket.
"Sie können auch günstiger mit dem Bayernticket fahren", klärt mich mein freundliches Gegenüber auf. Bayernticket? Gilt das denn ab hier? "Nein, Sie brauchen zusätzlich eine Karte für sieben Euro soundsoviel, aber zusammen mit dem Bayernticket kommen Sie unter dem Strich günstiger weg".
Hocherfreut über diese Auskunft sehe ich auf die Uhr. Und noch 5 Minuten bis Buffalo.
Der freundliche Verkäufer, der meine Unruhe bemerkt, zeigt erneut sein kundenorientiertes Gesicht. "Keine Sorge, Ihren Zug nach Nürnberg erwischen Sie, der geht gleich hier vorne, auf Gleis 8". Das wußte ich zwar schon, freue mich aber trotzdem über die unerwartete Aufmerksamkeit.
Und so sitze ich nun im Zug, genieße die schöne Landschaft ... und leiste mir von dem gesparten Geld einen Kaffee.
So macht Bahn fahren Spaß.
Montag, 20. September 2010
Sonntag, 12. September 2010
Unfreiwillige Odyssee

Für uns Urlaubs-Heimkehrer steht heute ein Besuch im Elternhaus an, draußen im schönen Kalchreuth, wo schon Albrecht Dürer gerne weilte und wir beide natürlich erst recht, denn bei Mama warten fränkische Klöße, und die wollen pünktlich zur Mittagszeit auf dem Teller liegen.
Ob wir denn vorhätten, wie üblich den Zug zu nehmen, will sie wissen, denn "der fährt heute nicht, wegen dem Radrennen". Nein, weiß ich sie zu beruhigen, wir nehmen heute das Auto. "Gut, aber über Buchenbühl könnt ihr nicht fahren, die Straße ist auch gesperrt", gibt sie mir noch als Ermahnung mit.
Wenige Minuten später ein neuerlicher Anruf der besorgten Mutter: "Du weißt schon, daß heute Neunhofer Kirchweih ist? Da ist heute auch alles gesperrt!"
Erste Anflüge von Besorgnis machen sich breit, denn jetzt bleibt von den drei möglichen Routen nur noch die über Heroldsberg, und wer weiß, ob man nach dorthin überhaupt einigermaßen staufrei durchkommt, bei so vielen Ortsfremden in der Stadt.
Zehn Minuten später stehen wir, die Bayreuther Straße schon in Sichtweite - im Stau. Gottseidank, es fahren Autos stadtauswärts! Und auch stadteinwärts. Aber oh Schreck, ein rotweißes Trassierband und grünbemützte Ordnungshüter zeigen unmissverständlich an, daß wir "Wessis" - gemeint sind die im Westen Nürnbergs Wohnenden - nicht in die gewünschte Richtung einbiegen können und dürfen. Es gibt für uns nur zwei Möglichkeiten: entweder stadteinwärts, wo wir gar nicht hin wollen, oder aber nach dorthin zurück, wo wir soeben herkamen.
Hat man in der Heimatstadt so berühmter Erfinder wie Martin Behaim, Peter Henlein oder Staedtler Mars eigentlich schon einmal von jener genialen Erfindung gehört, die man Hinweistafel nennt? Anscheinend nicht.
Anruf bei Mama: wir kommen 15 Minuten später.
Auch an der Flughafenstraße, die wir als einzige verbliebene Chance auf das wartende Mittagessen einstufen, weist keinerlei Tafel auf das Malheur hin, das uns am anderen Ende erwartet: kein Überqueren der Radstrecke möglich.
Was tun, sprach Zeus? Vielleicht erst einmal nach Tennenlohe, von dort auf die Autobahn in Richtung Regensburg und bei Nürnberg Nord wieder ausfahren, dann wären wir auf einem zwar langen, aber Erfolg versprechenden Weg nach Heroldsberg, wo uns dann nur noch wenige Minuten vom Schweinebraten trennen.
Neuerlicher Anruf bei Mama: es wird wahrscheinlich noch später. Viel später.
Aber was ist das? Da prangt doch tatsächlich ein Schild an der Abzweigung nach Neunhof, welches besagt, daß ein Durchkommen in Richtung Kalchreuth unter gewissen Einschränkungen möglich sei, wenn auch über Feldwege und nur noch bis 13 Uhr, denn dann beginnt der Kirchweih-Umzug.
Schau an, die Neunhofer scheinen sich tatsächlich all jener zu erbarmen, die möglicherweise heute ein anderes Ziel anstreben als ihr sicher sehr lohnendes Dorffest mit Bierzelt und Autoscooter, und die auch dem Radsport nicht so viel abgewinnen können, daß sie dafür alles andere zurückzustellen bereit sind, einschließlich Mittagsmahl.
Wenige Minuten später, wir können unser Glück noch kaum fassen, sind wir tatsächlich und leibhaftig in Kalchreuth.
Irgend etwas aber ist hier heute anders als sonst. Wo sind die vielen Autos, die normalerweise zur sonntäglichen Mittagszeit hier alles so zuparken, daß kaum noch ein Durchkommen möglich ist? Normalerweise platzt der malerische Ort an Tagen wie diesem aus allen Nähten. Wieso überall diese gähnende Leere, die fast den Eindruck einer Geisterstadt erweckt?
Nun ja, die Altoberen der nahen Dürermetropole haben es in der Tat geschafft, das reizende dörfliche Kleinod vor ihren Toren so vollkommen abzuriegeln, daß die hiesige Gastronomie diesen herrlichen Spätsommertag wohl für alle Zeiten als Schwarzen Sonntag in ihren Annalen führen dürfte.
Zumindest bis nächstes Jahr um diese Zeit, denn dann steht erneut ein Rennen um die Nürnberger Altstadt an. Eine Altstadt, in deren Umfunktionierung zur Radsport-Arena heuer zum ersten Mal auch Orte mit einbezogen wurden, die überhaupt nicht zu Nürnberg gehören und schon gar nicht zur Altstadt.
Frage an die Verantwortlichen: der Tag des Neunhofer Festbetriebs war doch quasi Jahrhunderte im voraus bekannt, da hätte es doch möglich sein sollen, eine Totalabriegelung durch zeitgleiche Sperrung der anderen beiden Straßen zu vermeiden?! Zum Beispiel durch ein anderes Datum oder eine geeignetere Streckenführung?
Dienstag, 20. Juli 2010
Bitte stellen Sie sicher, ...

...daß die Sendung problemlos an Sie zugestellt werden kann, läßt der Versender unseres jüngsten Online-Einkaufs uns vorab per Mail wissen.
Er hätte wohl besser «...daß Sie im Erdgeschoß wohnen» geschrieben, wenn er seine Bestellungen durch Dynamic Parcel Distribution (DPD, ehemals Deutscher Paketdienst) ausliefern läßt. Denn der Herr Zusteller denkt überhaupt nicht daran, weiter oben zu klingeln, denn dann müßte er ja warten, bis jemand herunterkommt. Oder im schlimmsten Fall sein Parcel dynamisch ein paar Schritte die Treppe hinauf distribuieren. Offenbar schont der Mann sich aber schon morgens um halb zehn für den Feierabend.
Was für ein Pech für ihn, daß die Frau des Hauses just in diesem Moment hinter der Glastür steht und mitbekommt, wie der allzu dynamische Bote stattdessen den Nachbarn im Erdgeschoß herausklingelt.
Warum er denn nicht beim Empfänger geklingelt habe, will sie von ihm wissen. Hab ich ja, lügt er ihr frech ins Gesicht, aber es hat niemand geöffnet. Das kann ich mir nicht vorstellen, kontert meine Liebste und drückt auf die Klingel, worauf Sekunden später der Türöffner betätigt wird. Sie waren nur zu faul, im zweiten Stock zu klingeln, ruft sie ihm noch hinterher, der zwischenzeitlich wieder den Bock seines DPD-Lieferwagens erklommen hat, um schnellstmöglich dem Feierabend entgegenzubrausen. Oder was auch immer.
Freitag, 2. Juli 2010
Eine Minute ist eine Minute
Wie komme ich denn am soundsovielten um 12 Uhr von A nach B, will die Liebste wissen. Bis dato haben wir immer die Website des Verkehrsverbundes bemüht, aber nun gibt es ja die App der Deutschen Bahn, den «DB Navigator». Und der liefert die gewünschte Auskunft viel schneller, man tippt einfach nur sein Ziel in der Favoritenliste an (wo die Fahrt beginnen soll, weiß meistens der große Bruder GPS) und stellt, falls man nicht sofort losstürmen will, an einem lustigen Rädchen die Zeit ein. Fertig. 75 Minuten soll die Fahrt dauern, mit Warten und zweimal Umsteigen.
«Das kann nicht sein, da gibt es einen direkten Bus, und der braucht bestenfalls eine halbe Stunde!» Nun denn, wenn die langhaarige Fahrplanauskunft neben mir vermutet, daß da etwas nicht stimmen kann, dann hat sie meistens recht.
Was sagt denn die VGN Website dazu?
Tatsächlich: Abfahrt des Busses um exakt 11:59 Uhr, knappe 30 Minuten später wäre man schon am Ziel. Ohne Warten, ohne Umsteigen und eine dreiviertel Stunde früher als auf der anderen Route. Einziger Nachteil: um Punkt 12 Uhr sähe man dem hinfort brummenden Bus gerade noch in den Auspuff.
Die VGN Auskunft geht mithin davon aus daß 11 Uhr 59 eigentlich eine ganz passable Zeit ist für jemanden, der um 12 Uhr fahren will. Sogleich setze ich mich hin und schreibe der Deutschen Bahn ein paar Zeilen, ob sie das denn nicht auch für eine gute Idee hielten.
Das mache «...keinen Sinn, da sehr viele unserer Kunden eine minutengenaue Eingabe machen um einen bestimmten Zug angezeigt zu bekommen», läßt mich die Deutsche Bahn schon bald wissen. Ich könne die Abfahrtszeit aber «manuell an meine Bedürfnisse anpassen».
Mit anderen Worten: Bahnkunden legen äußersten Wert auf Pünktlichkeit, wenn sie 12 Uhr eingeben, wollen sie gar nicht wissen, daß um 11:59 Uhr ein Zug gegangen wäre, sonst hätten sie ja 11:59 Uhr als Abfahrtszeit gewählt.
So sind Bahnkunden halt nun einmal.
Donnerstag, 24. Juni 2010
Weil es Biobananen sind!
«Bananen, 1 kg statt 1,29 nur 0,99 Euro», stand auf dem Schild. Und darunter, fein säuberlich in Zellophanbeutel abgepackt und mit blauem Klebeband verschlossen, Bananen. Unsereiner freut sich über die gesparten 30 Cent, hat aber die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall die nette Kassiererin gemacht: «Eins siebenundzwanzig!». Ich halte dagegen, daß auf dem Preisschild aber 99 Cent stünde. «Ja, das Kilo. Die Ware wird aber doch noch gewogen!»
Womit sie bei offenem Obst definitiv recht hätte, sonst könnte sich ja der eine oder andere sein Körbchen Erdbeeren klammheimlich noch ein wenig aufbessern, bevor er damit an die Kasse geht. «Aber die sind doch abgepackt!», halte ich wacker dagegen. «Weil es Biobananen sind», lautet die nicht ganz schlüssige Begründung.
Denn abgepackte Ware hat normalerweise einen festen Preis, ob nun Bio oder nicht. Bestenfalls ist der Kilopreis mit dem Gewicht ausmultipliziert und steht dann außen auf der Ware. «Sehen Sie hier einen ausgerechneten Preis?» Aha, jetzt bin also ich der Dumme, der nicht weiß, daß Bananen auch dann nach Gewicht verkauft werden, wenn sie schon abgepackt sind. Wie oft habe ich hier schon Karotten im Zwei-Kilo-Pack gekauft, die kosteten niemals drei Cent mehr oder zwei weniger, wenn sie nicht aufs Gramm genau so gewachsen waren wie vorgesehen.
Der Geschäftsführer wird geholt, ich halte ihm das Corpus delicti am ausgestreckten Arm entgegen: «Abgepackte Ware wird normalerweise pro Einheit gerechnet, deswegen ist sie ja abgepackt!» «Aber das sind Biobananen!»
Und jetzt kommts: die Biobananen werden eingepackt, damit man sie an der Kasse von den Normalbananen unterscheiden kann, denn die wären ja billiger. Die Regel «abgepackte Ware wird nicht mehr gewogen» ist hier aus gutem Grund außer Kraft gesetzt.
Meiner offenbar unmaßgeblichen Meinung nach hätte dann aber «Bananen pro kg» statt «Bananen 1 kg» auf dem Preisschild stehen müssen. Aber solche Spitzfindigkeiten der deutschen Sprache scheint in diesem Laden hier ohnehin keiner nachvollziehen zu können, und auch die Leute in der Schlange hinter mir sehen schon recht genervt aus, also gebe ich als der Klügere schließlich nach. Ist ja letztlich doch alles nur Banane.
Dienstag, 25. Mai 2010
Wörtlich genommen

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: „Das Fahrrad ist vormontiert“ verrät der Prospekt. Tatsächlich, „das Fahrrad“! Einzahl.
Ich versuche mir vorzustellen, das Beispiel machte bei ALDI Schule. Gemüsepflanze, je Pflanze soundsoviel Euro. Wieso denn „je“ - aus der Erfahrung mit dem Fahrrad zu schließen dürfte es sich ja wohl um ein Einzelstück handeln. Kinder-Freizeitschuh. Herrgott, das arme Kind, vielleicht könnte jemand zeitgleich in einer anderen Filiale...?
Mich wird man bei ALDI jetzt wohl endgültig nicht mehr erblicken, denn ich fühle mich soeben lebhaft an einen anderen Vorfall erinnert. Damals explodierte in unserer Küche spontan eine Getränkeflasche, alles klebte: Regal, Fußboden, Herd. Vom Schreck in der Nacht erst gar nicht zu reden. Ich reklamierte und sah mich aufgefordert, die leere Flasche an die Herstellerfirma einzusenden, zwecks Prüfung.
Also Flaschenkarton gekauft und ab in die Post damit. Zurück kam ein lapidarer Brief, der Schaden sei nicht in der Fabrik entstanden. Ach. Auf die Erstattung von Porto und Verpackung warte ich noch heute, auf Warenersatz sowieso.
Das hätten wir auch einfacher haben können, nämlich: wegwerfen und nie wieder bei ALDI einkaufen.
Mich wird man bei ALDI jetzt wohl endgültig nicht mehr erblicken, denn ich fühle mich soeben lebhaft an einen anderen Vorfall erinnert. Damals explodierte in unserer Küche spontan eine Getränkeflasche, alles klebte: Regal, Fußboden, Herd. Vom Schreck in der Nacht erst gar nicht zu reden. Ich reklamierte und sah mich aufgefordert, die leere Flasche an die Herstellerfirma einzusenden, zwecks Prüfung.
Also Flaschenkarton gekauft und ab in die Post damit. Zurück kam ein lapidarer Brief, der Schaden sei nicht in der Fabrik entstanden. Ach. Auf die Erstattung von Porto und Verpackung warte ich noch heute, auf Warenersatz sowieso.
Das hätten wir auch einfacher haben können, nämlich: wegwerfen und nie wieder bei ALDI einkaufen.
Montag, 7. September 2009
Glühlampen wegwerfen, AKW abschalten?
Wir sind ein Haushalt mit eher geringer Affinität zur Glühlampe, dafür mit vielen Halogen-Spots und allerlei sonstigen Licht emittierenden Objekten. Das Stromspar-Potential ist also nicht sonderlich groß bei uns, und die Frage «bringt das Glühlampen-Verbot wirklich etwas?» mithin eher rhetorischer Natur.
Angenommen also, 200 Watt Glühlampenlicht seien im Durchschnitt 2.5 Stunden am Tag eingeschaltet. Auf das Jahr gerechnet wären das gut 180 kWh für jeden der rund 50 Millionen Haushalte im Lande. Auf exakte Zahlen soll es jetzt nicht ankommen, die Größenordnung genügt. Pro Jahr verglühen wir Deutschen somit gute 9.000 GWh Strom, überschlägig.
Wie viele Kernkraftwerke braucht es, um diesen Strom zu erzeugen? Werfen wir einen Blick z.B. auf Grafenrheinfeld: eingespeiste Energie 2006 gleich 9.425 GWh. Gleiche Größenordnung.
Aha, wird jetzt so mancher denken, wir bräuchten also nur sämtliche Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen, und schon könnten wir Grafenrheinfeld abschalten. Oder auch Krümmel sich verkrümmeln lassen, was mir persönlich lieber wäre.
Ist es wirklich so einfach?
Energiesparlampen erzielen dieselbe Lichtausbeute mit nur einem Fünftel des Stroms. Aber: im Gegensatz zu den von uns präferierten Halogen-Spots verteilen sie ihr Licht gleichmäßig im Raum. Das mag im Treppenhaus, Keller oder Klo ja wünschenswert sein, zum Lesen oder um einen Tisch zu beleuchten braucht es aber gezielt geführtes Licht.
Womit wir beim praktischen Teil meiner Erwägungen angekommen wären: was nützt mir denn die besonders energiesparende Beleuchung von Raumpartien, die ich überhaupt nicht beleuchtet haben will?
Ergo verschaffen eng abstrahlende Spots uns auch fortan heimeliges Licht ausschließlich dort, wo wir auch tatsächlich welches brauchen. Energiesparlampen und die ganze Debatte darum herum können uns gestohlen bleiben.
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