Montag, 7. September 2009

Glühlampen wegwerfen, AKW abschalten?

Wir sind ein Haushalt mit eher geringer Affinität zur Glühlampe, dafür mit vielen Halogen-Spots und allerlei sonstigen Licht emittierenden Objekten. Das Stromspar-Potential ist also nicht sonderlich groß bei uns, und die Frage «bringt das Glühlampen-Verbot wirklich etwas?» mithin eher rhetorischer Natur.

Angenommen also, 200 Watt Glühlampenlicht seien im Durchschnitt 2.5 Stunden am Tag eingeschaltet. Auf das Jahr gerechnet wären das gut 180 kWh für jeden der rund 50 Millionen Haushalte im Lande. Auf exakte Zahlen soll es jetzt nicht ankommen, die Größenordnung genügt. Pro Jahr verglühen wir Deutschen somit gute 9.000 GWh Strom, überschlägig.

Wie viele Kernkraftwerke braucht es, um diesen Strom zu erzeugen? Werfen wir einen Blick z.B. auf Grafenrheinfeld: eingespeiste Energie 2006 gleich 9.425 GWh. Gleiche Größenordnung.

Aha, wird jetzt so mancher denken, wir bräuchten also nur sämtliche Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen, und schon könnten wir Grafenrheinfeld abschalten. Oder auch Krümmel sich verkrümmeln lassen, was mir persönlich lieber wäre.

Ist es wirklich so einfach?

Energiesparlampen erzielen dieselbe Lichtausbeute mit nur einem Fünftel des Stroms. Aber: im Gegensatz zu den von uns präferierten Halogen-Spots verteilen sie ihr Licht gleichmäßig im Raum. Das mag im Treppenhaus, Keller oder Klo ja wünschenswert sein, zum Lesen oder um einen Tisch zu beleuchten braucht es aber gezielt geführtes Licht.

Womit wir beim praktischen Teil meiner Erwägungen angekommen wären: was nützt mir denn die besonders energiesparende Beleuchung von Raumpartien, die ich überhaupt nicht beleuchtet haben will?

Ergo verschaffen eng abstrahlende Spots uns auch fortan heimeliges Licht ausschließlich dort, wo wir auch tatsächlich welches brauchen. Energiesparlampen und die ganze Debatte darum herum können uns gestohlen bleiben.