Dienstag, 25. Mai 2010

Wörtlich genommen

ALDI wirbt im Wochenheftchen mit einer ganzseitigen Anzeige für ein „Herren Alu-Trekking-Rad“. Und tatsächlich steht in der Filiale ein solches zum Verkauf, wohlgemerkt genau eines. Und das hat 10 Sekunden nach Ladenöffnung bereits seinen neuen Eigentümer gefunden, denn als Kavalier dränge ich mich nicht vor eine Dame. Sie kauft es für ihren Sohn, sagt sie. Ob denn noch weitere im Lager stünden, will ich vom Filialleiter wissen, doch der verneint achselzuckend.

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: „Das Fahrrad ist vormontiert“ verrät der Prospekt. Tatsächlich, „das Fahrrad“! Einzahl.

Ich versuche mir vorzustellen, das Beispiel machte bei ALDI Schule. Gemüsepflanze, je Pflanze soundsoviel Euro. Wieso denn „je“ - aus der Erfahrung mit dem Fahrrad zu schließen dürfte es sich ja wohl um ein Einzelstück handeln. Kinder-Freizeitschuh. Herrgott, das arme Kind, vielleicht könnte jemand zeitgleich in einer anderen Filiale...?

Mich wird man bei ALDI jetzt wohl endgültig nicht mehr erblicken, denn ich fühle mich soeben lebhaft an einen anderen Vorfall erinnert. Damals explodierte in unserer Küche spontan eine Getränkeflasche, alles klebte: Regal, Fußboden, Herd. Vom Schreck in der Nacht erst gar nicht zu reden. Ich reklamierte und sah mich aufgefordert, die leere Flasche an die Herstellerfirma einzusenden, zwecks Prüfung.

Also Flaschenkarton gekauft und ab in die Post damit. Zurück kam ein lapidarer Brief, der Schaden sei nicht in der Fabrik entstanden. Ach. Auf die Erstattung von Porto und Verpackung warte ich noch heute, auf Warenersatz sowieso.

Das hätten wir auch einfacher haben können, nämlich: wegwerfen und nie wieder bei ALDI einkaufen.